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Beschäftigte im medizinischen Bereich – ein Blick auf die Statistik

Successful medical doctors are making notes and smiling while sitting at the conference

Egal, ob als Ärztin, Arzt oder Krankenpflegerin oder Krankenpfleger – Beschäftigte im medizinischen Bereich sind das Fundament einer funktionierenden Gesellschaft. Dementsprechend gibt es im Gesundheitssektor einen stetigen Bedarf an Fachkräften und eine hohe Nachfrage nach Nachwuchs. Doch wie stellt sich die aktuelle Lage in Deutschland eigentlich dar und wo gibt es noch Aufholbedarf? Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Statistiken zu den medizinischen Berufen.

Pflegeberufe sind eine Frauendomäne
Den Beruf der Pflegefachfrau beziehungsweise des Pflegefachmanns gibt es in der aktuellen Form erst seit 2020. Damals wurden mehrere Berufe in der Pflege zusammengelegt, die fortan eine gemeinsame Grundausbildung von zwei Jahren haben. Eine Spezialisierung erfolgt anschließend im dritten Jahr, was Auszubildenden etwas mehr Zeit gibt. Die Anzahl der Menschen, die sich für diesen Beruf interessieren, ist derzeit ansteigend.
Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes befanden sich im Jahr 2021 105006 Menschen in der Ausbildung und nehmen seither die Jobangebote in der Pflege wahr. Beim Blick auf die Verteilung der Geschlechter fällt auf: Nach wie vor sind es vor allem Frauen, welche die wichtigen Tätigkeiten in der Pflege ausüben. Dies wird sich auch in der näheren Zukunft nicht ändern, da insgesamt 74 Prozent aller neu geschlossenen Ausbildungsverträge in der Pflege von Frauen unterschrieben werden.

Zahl der Ärztinnen und Ärzte steigt – aber nicht schnell genug
Bei den Ärztinnen und Ärztinnen kann die Ärztekammer für das Jahr 2021 einen Zuwachs vermelden. Im Gesamten sind in Deutschland aktuell demnach 416120 Ärztinnen und Ärzte tätig, was einen Anstieg von 7000 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Bei der großen Mehrheit dieser Gruppe handelt es sich um niedergelassene Ärzt:innen, während angestellte Ärzt:innen in der Minderheit sind. Zudem befinden sich 132200 weitere Ärztinnen und Ärzte im Ruhestand.
Trotzdem reicht dies nicht, um den Bedarf angemessen decken zu können. Die Gründe dafür sind vielfältig und hängen unter anderem mit der Tendenz hin zu mehr Beschäftigung in Teilzeit zusammen. Außerdem stieg in den vergangenen Jahren die Zahl der gesundheitlichen Probleme an, was mehr neu zugelassene Ärzt:innen erforderlich macht. Weiterhin weist die Ärztekammer darauf hin, dass sich die Rahmenbedingungen verbessern müssen, um den Beruf für jüngere Menschen attraktiver zu machen. Der größte Mangel herrscht dabei auf dem Land, wo es zu Engpässen in der medizinischen Versorgung kommen kann.

Wie schneidet Deutschland im internationalen Vergleich ab?
Die Ärzt:innendichte in Deutschland liegt laut aktuellen Angaben bei 44 pro 10000 Einwohner. Damit liegt die Bundesrepublik gleichauf mit dem südlichen Nachbarn Schweiz. Dennoch gibt es einige Staaten, die in dieser Hinsicht über eine bessere Versorgung verfügen. Dazu gehören beispielsweise Belgien (61 Ärzt:innen je 10000 Einwohner), Griechenland (63) oder Schweden (71). Spitzenreiter ist Monaco, wo aufgrund der geringen Bevölkerungszahl mit 75 Ärzt:innen pro 10000 Einwohnern eine sehr hohe Ärzt:innendichte besteht. Zu beachten ist allerdings, dass die Zahlen nicht alle aus dem gleichen Zeitraum stammen.

Fazit: Qualifiziertes Personal dringend gesucht
Aus den Zahlen lässt sich schließen, dass eine Karriere im medizinischen Bereich gute Aussichten mit sich bringt. Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen in der Branche sind nicht zuletzt wegen des demografischen Wandels auf der Suche nach qualifiziertem Personal, das die Bedürfnisse der Gesellschaft weiterhin zufriedenstellend deckt.

 

 

Bildnachweis: EnvatoElements  GeorgeRudy

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